Unser Leitbild: wie wir unsere Rolle und unsere Arbeit verstehen
Jede
Psychotherapie wirkt nach unserem Verständnis in und durch die Aufnahme
einer Beziehung und die Gestaltung eines therapeutischen
Beziehungsraumes (vgl. hierzu auch die Vorstellung der "Beziehungsräume"
auf der Startseite). Patienten sollen ihr Vertrauen ebenso in unsere
fachliche wie in unsere menschliche Kompetenz setzen können; hinter
allem Wissen und Können sind sie auf unser Interesse als Person
angewiesen.- Daraus folgt: wir
behandeln nicht Symptome und Krankheiten, sondern wir behandeln Menschen
in Situationen der Krise bzw. mit ihrer jeweiligen Erkrankung;
Ausgangspunkt ist dabei das Bemühen um Verständnis für das je eigene
subjektive Empfinden und Erleben der Betroffenen. Vor allem anderen
respektieren wir, daß sie als Subjekt, also im Erleben und in der
Verantwortung für sich selbst unverfügbar frei sind; der Respekt vor dem
je eigenen Wesen und je eigenen Selbstverantwortung unserer Patienten
fordert in einem therapeutischen Rahmen, ihnen in eigener Freiheit als
Gegenüber zu begegnen.
- Wir gehen
davon aus, daß jeder Mensch, der sich uns anvertraut, etwas
Unverwechselbares und Kostbares in die Behandlung mitbringt: das je
eigene Leben, vitale Lebenskraft, Wünsche und Interessen, auch
Scheitern, Schwäche und Schuld. Dabei bleibt das Ganze eines Lebensweges
immer geheimnisvoll verborgen; das gilt besonders für Kränkungen,
Krankheiten und Konflikte, die die Betroffenen herausfordern. Aus dieser
Herausforderung bezieht die Behandlung ihre Dynamik und ihr Ziel: wir
greifen die Fragen nach Sinn, Einstellungen oder Verhalten auf, die sich
unseren Patienten in einer kritischen Lage stellen und geben ihnen
Resonanz und Raum.
- Das wichtigste
in einem therapeutischen Gespräch ist weder planbar noch
standardisierbar. Der spontane Gesprächsverlauf bedarf wohl steter
Reflexion; dazu bemühen wir uns jeweils um eine bestmögliche Achtsamkeit
und Transparenz für unsere Aufgabe bzw. Rolle. Standardisierte
Programme und Manuale können dafür immer nur Anhaltspunkte geben. Weil
das freie und kreative Gespräch, das nicht wiederholbar ist, in
besonderer Weise personale Präsenz schafft, ziehen wir es
Therapiemanualen vor.
- Wenn sich ein
unbedingter Raum der Begegnung öffnen soll, setzt das verlässliche und
klare Rahmenbedingungen voraus. Die bewußten und unbewußten Erwartungen
meiner Patienten nehmen wir besonders zum Anlaß, unsere eigene jeweilige
Rolle und Aufgabe immer wieder zu differenzieren. Durch dieses
professionelle Engagement erweitern wir unser Verständnis für die
Konflikte unserer Patienten; dadurch entwickeln sich aus den Begegnungen
mit ihnen therapeutische Beziehungen. Die Voraussetzungen dazu so zu
schaffen, wie sie etwa in den Berufsordnungen der
Psychotherapeutenkammern festgelegt sind, liegt in unserer
professionellen Verantwortung als Therapeutinnen. Therapeutische
Methoden, Interventionen und Therapievereinbarungen haben den Zweck,
diesen Rahmen herzustellen und zu sichern.
- Der
Beziehungsrahmen muss vor allem sicherstellen, daß wir uns als
Therapeutinnen unseren Patienten widmen können und nicht umgekehrt: daß
also das Anliegen und die Bedürfnislage unserer Patienten den Fokus der
Behandlung bestimmen und wir als Therapeutinnen in unserer fachlichen
Rolle dem dienen können. Der Rahmen, den wir anbieten, soll den
Beziehungsraum der Behandlung auch von fremden Interessen und Wertungen
freihalten, damit sich die phänomenologische Dynamik vertrauensvoller
Begegnung entfalten kann. Auch deshalb behandeln wir die Angelegenheiten
unserer Patienten streng vertraulich.
Wie wir die Qualität unseres beruflichen Engagements verstehen, begründen und fördern
Die
Qualität therapeutischer Arbeit ist daher in ihrem jeweiligen kreativen
Kern nicht wirklich darstellbar; beschreiben kann man aber gut die
Qualität der Voraussetzungen und der Rahmenbedingungen. Maßnahmen des
Qualitätsmanagements und der Qualitätssicherung beziehen wir daher
sinnvollerweise auf diese Faktoren.- Hier
unterscheiden wir zwischen gesetzlichen Qualitätsstandards, die die
beschriebenen Erfordernisse jedes Therapieprozesses geltend machen, und
bürokratischen Auflagen. Für den jeweiligen therapeutischen Prozeß
streben wir ein Optimum an, für die Bürokratie versuchen wir den
Mindestanforderungen zu genügen.
- Als
Maßnahmen der Qualitätssicherung sind regelmäßige Supervision und
Fortbildung für uns selbstverständlich. Sie dienen neben der Erweiterung
des fachlichen Wissens der Verfeinerung der eigenen
Wahrnehmungsfähigkeit und der Förderung der Kreativität.
- Für
die Anpassung und Verfeinerung der Abläufe, die die Voraussetzungen für
unsere Behandlungen darstellen und sichern, lehnen wir uns an das
Qualitätsmanagementsystem QEP (Qualitätsentwicklung in Praxen) an.